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COH
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Kettenhemdbau
(Lorica Hamata)
Das Kettenhemd diente dem Soldaten als Schutz vor Hieb- und Stich-
Verletzungen. Die Kelten verwendeten das Kettenhemd wahrscheinlich
schon 400 v. Chr., etwas 200 v. Chr. übernahmen dann die Römer das
Kettenhemd. Kettenhemdfund des Saalburg Kastell Bei den Römern gab es verschiedene herstellungs Techniken: Die gängigste Variante, auch bei uns, ist sicherlich "4 in 1" mit auf Stoß gebogene Federstahl Ringe. Bei Auftritten kann man diese Technik auch recht einfach vorführen. Die Herstellung eines Kettenhemdes ist Zeit und Geduld aufwendig. Bis heute ist es unter Umständen nicht einfach ein fertiges Kettenhemd zu kaufen, der Preis zu hoch oder die Qualität nicht so wie man sie sich vorstellt. Da hilft nur eins, man muß sich sein Kettenhemd selbst bauen. Als erstes muß man sich eine große Menge von Kettenhemdringen besorgen. Es gibt Firmen die speziell für den Kettenhemdbau solche Ringe vertreiben. Man kann sich natürlich auch die Ringe selbst wickeln und eine Menge Geld sparen, aber bei dem ersten Kettenhemd muß daß nicht unbedingt sein. Zu empfehlen sind Federstahlringe 1.4 x 10 mm. |
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Werkzeug
An Werkzeug benötigt man lediglich zwei Kombizangen.
Doch sollte man darauf achten nicht zu billiges Werkzeug
zu verwenden. Das biegen der Ringe beansprucht die Zangen
ziemlich und zu billige Zangen, zeigen bereits nach
5000 Ringe starke Verschleißerscheinungen.
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Ringe Vorbereiten
Fertig gekaufte Ringe sind ggf. nicht vollständig
geöffnet bzw. geschlossen. Diese Ringe müssen einer
Vorbereitung unterzogen werden. Die Hälfte der Ringe
muß deutlich geöffnet bzw. geschlossen werden.
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1. Schritt
Als erstes legt man sich 9 geöffnete Ring vor sich.
Dann nimmt man einen der neun offenen Ringe und hängt
in diesen 4 geschlossene ein (B) und biegt den offenen Ring
wieder zu. Jetzt legt man die fünf Ringe vor sich hin
wie in (C). Der mittlere Ring muß vorne oben und hinten
unten sein.
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2. Schritt
Als nächstes werden 2 geschlossene und 1 offener
Ring benötigt, sowie das Stück aus Schritt 1 (A).
Die zwei geschlossenen Ringe werden in den geöffneten
Ring eingehängt (B). Man nimmt das Stück aus Schritt 1
wie in (C) in die Hand. Der geöffnete Ring, mit den
zwei geschlossene Ringe, wird jetzt von unten nach oben,
durch die zwei Ringe aus (C), und von oben wieder nach
unten gezogen (D). Jetzt kann der offene Ring, mit den
zwei Kombizangen, geschlossen werden. Das Ergebnis muß
wie in (E) aussehen.
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Der Schritt 2, wird 8 mal wiederholt bis alle 9 offenen
Ringe verarbeitet sind.
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Von diesen Streifen stellt man jetzt neun Stück her.
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3. Schritt
Wenn man neun solcher Streifen, wie in Schritt 2, hergestellt
hat, geht es daran diese zu verbinden. Am besten geht es, wenn
man sich zwei von den Streifen wie in Abbildung (A) vor sich
legt. Ein offener Ring wird jetzt, von oben nach unten, durch
den 1. und 2. Ring des unteren Streifen gezogen (B) und dann,
von unten nach oben, durch den 2. und 1. Ring der oberen Reihe
gezogen (C). Nach dem Zubiegen sollte es aussehen wie in (D).
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Das wird insgesamt 9 Mal wiederholt, bis die beiden Streifen
komplett mit einander verbunden sind.
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Das wird solange wiederholt bis alle 10 Streifen mit
einander verbunden sind.
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Jetzt muß ein länglicher Streifen entstanden sein.
Damit sind die ersten 371 Ringe verarbeitet.
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Von diesen Stücken, kann man jetzt getrost eine größere
Menge hergestellt werden. Je nach Größe des Trägers werden
bestimmt um die 60 oder mehr dieser Stücke benötigt.
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Wird fortgesetzt !
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