Ein wichtiges Element neben dem Wassersystem war die Hypocaustenanlage.
Ein System mit dem das Wasser und die Räumlichkeiten beheizt wurden.
Wer das Hypocaustum erfunden hat, die Römer oder die Griechen, ist bis
heute noch nicht geklärt. Es gibt Literarische Quellen, die von einem
Fischzüchter erzählen.
Segius Orata, so heißt der Züchter, soll bei Naturbeobachtungen
auf den plegräischen Feldern bei dem heutigen Neapel zu diesem Gedanke
gekommen sein. Er hat beobachtet wie Gase aus Felsspalten austraten und beim
Kochen entstehender Wasserdampf sollen ihn angeregt haben ein Heizsystem zu
entwickeln, dass ihm bei seiner Austernzucht zu nutze sei.
Hypocaustum oder Hypokausis ist die Bezeichnung ,für die Befeuerung von unten bzw. die Erwärmung der Räume vom Fußboden her. Das Hypocaustum besteht aus einer Befeuerungstelle "Praefurnium", einem Hohlraum mit Ziegelpfeilern, die Rund oder Eckig sind, auf denen der Fußboden "Suspensura" ruhte. Das Besondere, die Bodenplatte war nicht in den Wänden eingebaut. Mit diesem schwebenden Verfahren verhinderte man Spannungsrisse in der Bodenplatte. In den Wänden waren Tonrohre sogenannte "Tubili" senkrecht übereinander eingebaut, die nicht nur als Rauchabzug für der giftigen Gase dienten, sondern gleichzeitig die Wände mit anheizten und die Wärme an den Räumen abgaben. Die giftigen Gase wurden unterhalb der Decke in einem Ringkanal über mehrere Schornsteine nach draußen geleitet.
In der Feuerstelle wurde Holz manchmal auch Holzkohle langsam abgebrannt.
Mit ganz geringen Zug (ignislanguides) ziehen die entstehenden heißen
Gase mit der erwärmten Luft durch das Hypocaustum über den
nächstgelegenen Schornstein ab. Dabei wird die Wärme an die
angrenzenden Flächen, Wänden, Deckenflächen und Pfeilern
abgegeben.
Das Praefurnium wurde nicht nur für das Hypocaustum genutzt, sondern
über der Feuerstelle war ein Warmwasserkesssel aus Kupfer oder
Bronzeblechen angebracht, der für das heiße Wasser der
Wasserbecken im Caldarium diente. Die Feuerstelle und der Kessel standen
unmittelbar hinter der Wand des Caldarium.
Durch diese Methode erreichten die römischen Architekten, dass nicht
nur die Wannen im Caldarium über kurzem Weg mit heißem Wasser
versorgt werden konnten, sondern die Wannen, die aus "Opus caermentitium"
römischer Beton bestanden, ebenfalls mit angewärmt wurden.
Die Heizung funktionierte, sobald sie einmal in Gang gesetzt worden war,
mit geringen Zug und hohem Nutzen.