Das Wasser für die Thermen wurde über riesige Aquädukte - römische Wasserleitung - in die Städte gebracht.
Die Wasserleitungen bestanden aus Holz, Ton, Blei und Steinkanäle.
Damit die Anschlüsse in den Thermen vor Kälte geschützt
waren, verlegte man sie in den Bedienungsgänge.
In den beheizten Räumen Warmbad (Caldarium), im Kaltbad (Frigidarium),
im Schwimmbecken (Natatio) und in den Latrinen waren
Wasseranschlüsse - und Abschlüsse angebracht. Getrennt von den
Baderäumen, nicht sichtbar für die Besucher, standen in
sogenannten Bedienungsräume direkt an den Wänden die Kessel
für Kalt - und Warmwasser. Von hier aus konnte die Feuerung und
Wasserzuleitung reguliert werden.
Mit Hilfe von Bleirohren, die man auf die gewünschte Länge
zusammenlöten konnte, wurde das Wasser in die Becken und Wannen
geleitet. Über bronzenen Wasserhähne und Absperrventile wurde
der Wasserzufluss reguliert.
Eine technische Meisterleistung sind die Wasserhähne und
Absperrventile, die aus Bronze gegossen wurden und aus vier Einzelteilen
bestanden:
Dem zylindrischen Mittelteil mit zwei Rohrstutzen in der Querachse.
Dem Verschlussstopfen (Kücken).
Der unteren Verschlusskappe.
Dem hölzernen Griff.
Von ebenso großer Bedeutung für den Badebetrieb war neben der
Fertigung der Wasserhähne und Absperrventile der Verschlussmechanismus
für den Wannenablauf.
Dieser Verschlussteil bestand aus einem bronzenen Zylinder, an dessen Ende
eine mit einem Scharnier versehene Kappe befestigt war und das andere Ende
mit der Abflussleitung. Durch einen konisch abgedrehten Falz an der Kappe
und einen entsprechenden an der Öffnung des Zylinders wurde die
Paßgenauigkeit und damit die Dichtigkeit an der Abflussöffnung
hergestellt. Der Wasserdruck presste die Kappe fest gegen die
Abflussöffnung, so dass der Wasserablauf unterbrochen wurde. Mittels
einer Kette, die an der Kappe befestigt war, konnte der Abfluss reguliert
werden.
Von all dieser Leistung bekam der Besucher in den Thermen nichts mit.
Ich möchte hier nochmal auf die Wasserversorgung eingehen. Speziell die Funktion der Aquädukte sind wichtig und außerdem sehr interessant. Wie wir wissen ist Wasser der Ursprung aller Dinge, ohne Wasser ist kein Leben ob Mensch, Tier oder Pflanze möglich. Dieses Wissen hatten auch schon die Ägypter, Griechen und Römer. Für die Römer hatte das Wasser nicht nur symbolischen oder göttlichen Charakter, sondern man versuchte es mit technischen Mitteln zu beherrschen. Zisternen bilden die einfachste Art der Wasserversorgung, in denen Regenwasser gesammelt wird. Bäche, Flüsse, Quellen und Brunnen sind dagegen unabhängige Wasserversorger aus denen man schöpfen kann. Das frisches Quellwasser geschmackvoller ist als ein Bach oder Wasser aus dem Fluss wussten auch die Römer. Aus diesem Grund entstanden riesige Aquädukte, die das Wasser von den Quellen in die Städte bringen sollten.
Vitruv schreibt in seinem achten Buch im Vorwort:
Er beschreibt darin, dass auch alle Dinge ohne ihre (belebende) Kraft nicht ernährt werden können.
In dem ersten Kapitel des achten Buches schreibt er wie man Quellen findet und woran man erkennt ob sie Gesund und Schmackhaft sind. Hat man gute Quellen gefunden, wie man das Wasser zu den Wohnungen und Städten bringt.
Bereits im späten 3. Jh. und frühen 2. Jh. vor Chr. entstanden
erste Aquädukte, die das Problem des ständigen wachsenden
Wasserverbrauch in Rom lösen sollten. Ein Aquädukt ist eine
gemauerte Wasserführung, die das Wasser aus den Bergen bzw. Quellen
in die Städte bringt. An der Stadtmauer gelangt das Wasser in ein
Verteilerbauwerk -Wasserschloss- welches drei Abflüsse in verschiedener
Höhe hat. Der erste Abfluss für alle Bassins- und Springbrunnen,
damit das Wasser nicht in den öffentlichen Anlagen fehlt, der zweite
zu den Privatbadeanstalten und der dritte Anschluss für die
Privathäusern, Villen.
Von dem Verteiler wird das Wasser in Ton- oder Bleiröhren zum
sogenannten Endverbraucher gebracht. Obwohl Vitruv in seinem achten Buch
die Unterschiede zwischen Ton- oder Bleiröhren hervorhebt, findet
man überall tonnenweise Bleirohre.
Tonröhren hatten den Nachteil, dass sie oft dem Wasserdruck nicht standhielten. Man könnte jetzt höhnisch sagen, alle Römer seien an Bleivergiftung gestorben, was so aber nicht stimmt. Die Römer bevorzugten Trinkwasser mit hoher Wasserhärte, was bei den Mengen an Wasser das durch die Bleiröhren floss, schnell zur Verkalkung bzw. Kalkablagerung in den Rohren führte. Im Gegensatz dazu war das Schminken mit Bleiweiss, wie es bei römischen Frauen üblich war, wesentlich gesundheitsschädlicher.