Alkmaion, der Sohn des Perithoos, ist im 6 Jhd. vor Christus in Kroton,
damals eine griechische Kolonie in Italien, geboren. Er wird zu den
großen Naturphilosophen gezählt, die sich auch mit
der Heilkunde beschäftigten. Alkmaion wird bereits in der Antike zu
den Pythagoreern gezählt, obwohl er nicht mit allen Lehren der
Pythagoreern einverstanden war. Die Pythagoreer lehren,
dass die Dinge des menschlichen Seins immer in gegensätzlichen
Paaren auftreten und es zehn Stück seien.
Alkmaion legt sich hierbei nicht auf eine bestimmte Menge und Art fest. Er spricht vielmehr von einer gegensätzlichen Zweisamkeit willkürlicher Dinge, wie zum Beispiel: weiß schwarz, süß bitter, gut böse, klein groß. Er bekräftigt aber, dass diese in einem Gleichgewicht stehen müssen, also in Harmonie zueinander, damit ein Mensch gesund sein kann. Das Übergewicht des einen oder anderen führt laut Alkmaion zwangsweise zur Erkrankung. Diese Auffassung der Harmonie und die Lehre des Empedokles werden später zur Humorallehre bzw. Säftelehre verschmelzen. Auch teilte Alkmaion mit den Pythagoreern die Meinung, dass; die Seele unsterblich sei und fügte hinzu, dass sie wie die Sonne umherwandert und unsterblich sei. Er entdeckte bei Tiersektionen Nervenbahnen, die im Gehirn endeten und erklärte aufgrund dieser Beobachtungen das Gehirn zum zentralen Organ. Auch beschreibt er uns die Funktion des Auges, indem er sagt, dass der Glaskörper des Auges ein Spiegel sei, der die auf ihm spiegelnden Dinge über "lichtbringenden Wege", also Nerven, in das Gehirn leite. Alkmaion vertritt die Meinung, dass alle Sinne und deren Wahrnehmung mit dem Gehirn zusammenhängen. Das erkenne man an der gestörten Wahrnehmung, wenn das Gehirn erschüttert werde und seine Lage verändere. In Bezug auf das Denken unterscheidet er zwischen den Menschen und den anderen Lebewesen. Seiner Meinung nach, kann nur der Mensch verstehen, also denken, was die anderen Lebewesen nicht können.
Von Alkaion selbst sind keine Originaltexte auf uns überkommen, aber viele später geschriebene Zitate, wie zum Beispiel von Diogenes und Aristoteles. Er soll aber mindestens ein Werk geschrieben haben, "Über die Natur". Mit seinen Lehren soll er auch die koische und knidische Ärzteschulen stark beeinflusst haben.